Was Quarantäne mit Kindern macht

(7.11.2020 - mlö) Einige Kinder der Lerngruppe 123.2 haben mal aufgeschrieben, wie sie ihre Quarantäne-Zeit im Oktober 2020 erlebt haben. Dies ist dabei herausgekommen - es zeigt uns, dass es für sie kein Spaziergang ist!!
"Der Dienstag hat mich sehr überrascht, weil Frau Löning uns in der letzten Stunde sagte, dass wir in Quarantäne müssen. Ich hatte Angst, dass ich den Corona-Virus haben könne. Am Abend erklärte Papa mir die Regeln, die wir nun zu Hause einhalten müssen. Am Mittwoch hatte ich nicht mehr so viel Angst, weil ich mich mit meiner Familie viel über alles unterhalten habe. Wir hatten auch beschlossen, dass wir das alles gemeinsam schaffen. Am Donnerstag war ich ganz doll aufgeregt, weil ich zum corona-Test musste. Aber der War gar nicht so schlimm. Ich habe mich sehr über die Überraschung von Frau Löning (Naschen!) gefreut. Der Freitag war echt blöd. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Dabei hatte ich ein wenig Schwierigkeiten. Es war auch blöd, dass ich nicht raus durfte. ABER: Mein Test war negativ :) Am Samstag habe ich bis 9:30 Uhr geschlafen. Es war ein schöner Tag, weil ich keine Angst mehr hatte. Am Sonntag habe ich Hausaufgaben gemacht und gespielt. Ich war mehr aufgeregt als alles auf der Welt, weil morgen der zweite Test gemacht wird. Am Montag war es wieder gar nicht so schlimm mit dem Test. Nun hoffe ich, dass auch dieser Test negativ ist. Ich habe heute sogar die letzten Hausaufgaben erledigt, so dass ich morgen einen entspannten Tag haben kann. Dienstag: Der Test war negativ, und ich freue mich schon darauf, morgen vielleicht wieder zur Schule gehen zu dürfen. Mittwoch durfte ich dann doch nicht zur Schule gehen. Statt dessen wurde die Quarantäne bis Freitag verlängert. Das machte mich sehr traurig. Am Donnerstag habe ich mich wieder gut gefühlt, weil ich nicht mehr so oft an die Quarantäne denken musste. Am Freitag habe ich fast alle meine Hausaufgaben gemacht und mich gefreut, dass ich am Samstag wieder zum Spielen nach draußen durfte." (Frieda, 3. Klasse)
"Meine Quarantäne war ereignisvoll, aber auch langweilig. Wir waren viel im Garten, haben dort gearbeitet, den Rasen gemäht, die Beere gepflegt. Aber der Höhepunkt ist, dass wir unsere Gartenlaube zur Hälfte abgerissen haben. Aber nicht nur Gartenarbeit gehörte zu meiner Quarantäne: Auch haben wir viele Spiele gespielt wie Schach oder Mensch ärgere dich nicht. Außerdem haben wir viel geschlafen und viel gelesen. Die Aufgaben habe ich Stück für Stück abgearbeitet." (Johannes 3. Klasse)
"Mir geht es gut. Ich fühle mich gut. Manchmal ist mir langweilig. Ich mache in der Quarantäne Schule und ich spiele und gucke Fernsehen. Manchmal telefoniere ich mit meinen Freundinnen. Ich fand es doog, dass ich nur bis zum Gartentor durfte. Ich habe mich darüber aufgeregt. Das war alles eine Scheiße, dass Corona da ist, dann müssen wir in Quraantäne. So wie jetzt, das ist alles doof gewesen. Ich will nicht mehr in Quarantäne sein, das war so doof, dass ich ausgerastet bin. Ich wollte wieder in die Schule. Manchmal wollte ich keine Schule machen, dann habe ich es aber doch gemacht. Weil ich dann nicht mehr so viel machen musste, das war dann auch auch gut. Weil ich sonst immer unter Stress stehe, das mag ich nicht so gerne." (Betty, 3. Klasse)
"Ich war in der Quarantäne sehr einsam. Ich konnte nicht mit meinen Freunden spielen oder zum Fußballtraining gehen. Ich habe Laub gemäht mit dem Rasenmäher und meinem Hoverboard, die Terrasse gefegt und Hausaufgaben gemacht jeden Tag. Am 8. Tag haben wir Marmelade gekocht: Pflaume, Kirsche und schwarze Johannisbeere. Und noch einen Krischkuchen gebacken. Wir haben das Schlafzimmer und mein Zimmer getauscht und aufgeräumt, aussortiert und neue Bilder an die Wand gehängt: Ich auf dem Motorrad, ich im Boot am Gardasee, ich als James bond und ein Bild von Klara. Meine Oma hat mir noch Socken zum Stopfen vorbeigebracht." (Paul, 3. Klasse)
"Wie fühle ich mich in der Quarantäne? Ich fand es nicht schön, denn ich konnte nicht raus. Ich durfte meinen Papa und Freunde nicht sehen. Das war blöd. Meine Mama und ich haben es uns aber gemütlich gemacht." (Elias, 3. Klasse)
"Wie geht es uns: Es war eine Überraschung für mich, dass wir am Donnerstag in Quarantäne mussten. Manchmal ist mir langweilig. Was mach ich so: Ich spiele Yu-gi-oh! Ich mache oft Hausaufgaben. Wie fühle ich mich: Heute war mir etwas schlecht. Ich vermisse die Schule und meine Freunde. Ich vermisse meinen Vater." (Gustaf, 3. Klasse)
"Uns geht es gut. Uns ist zwar sehr langweilig, aber die Hausarbeiten und die Hausaufgaben, mit denen müssen wir uns die Zeit vertreiben. Ich fühle mich wie im Gefängnis und mir fehlen meine Freunde. Die Schule fehlt mir natürlich auch, ich darf noch nicht mal meine Mama umarmen." (Sasha, 3. Klasse)
"Was für eine blöde Überraschung als Frau Löning uns erzählte, dass eine andere Lehrerin Corona hat. Nun müssen wir zu Hause bleiben. Ich erledige meine Aufgaben, spiele mit Mama und Robi und darf länger aufbleiben. Heute sind wir zum Corona-Test in die Schule gefahren und ich war aufgeregt. Alle waren sehr nett. Zur Belohnung gab es Süßigkeiten. Da das Wetter draußen schlecht ist, fällt es mir nicht besonders schwer, drinnen zu bleiben. Zu Hause ist es gut, aber in der Schule ist es besser. Am Vormittag erledige ich meine Aufgaben und am Nachmittag habe ich frei. Dann spielen Papa, Robi und ich UNO." (Ben, 3. Klasse)
"In meiner Waurantäne habe ich viel Tolles gemacht, obwohl man nicht vom Grundstück wegdurfte. Zum Beispiel haben meine Schwester und ich ein Floß gebaut, damit wollten wir am Sonntag eine Expedition machen (was wir wahrscheinlich nicht machen werden...). Ich hab mich so mittel gefühlt, weil es auch ziemlich langweilig war. Aber es hat auch Vorteile, wenn man in quarantäne ist. Man muss nicht so früh aufstehen. Aber ich hab natürlich auch Schularbeiten gemacht, aber ein bisschen (sehr) später. Es war gut dass man wenigstens auf das Grundstück durfte." (Ylvi, 3. Klasse)
"Ich war am Montag, Dienstag und Mittwoch nicht in der Schule, weil ich krank war. Am Dienstag hatte meine Klasse Unterricht mit unserer Lehrerin. Ich war gerade zu Hause am Mittagstisch, als Pap sagte, oich soll in die Stube kommen. Da hat er gesagt, eure Lehrerin hat Corona! Dann hab ich erstmal Mama angerufen. Am donnerstag war ich dann wieder in der Schule und musste mit meinen Aufgaben in die Klasse von Frau Dittert. Es war dort schwer für mich, weil ich manchmal nicht wusste, was ich machen sollte, denn sie haben ihre Ranzen draußen stehen lassen. Aber ich war so daran gewähnt, dass mein Ranzen neben mir steht, dass ich einmal vom Stuhl gekippt bin. Dafür, dass ich nicht in Quarantäne bin, konnte ich am Wochenende mit Ida spielen (das ist ein Vorteil). Und ich habe ein paar Mal mit Ylvi telefoniert und mit Frieda und ganz oft mit Betty geschrieben (Das machen wir schon seit dem ersten Lock down). Einmal habe ich meine Klasse so so so doll vermisst, dass ich gesagt hab, dass ich sterben will wenn jetz nicht sofort meine Klasse hier steht. Ich habe sogar manchmal geweint. Als ich dann am Mittwoch nach den kurzen Ferien wieder in der Schule war, habe ich am Eingang weiter vor mir die Ranzen von Betty und Frieda gesehen, wie sie hinter der Tür verschwanden. Ich habe mich durch die Massen gekämpft, bis ich endlich da war. Dann haben wir uns sehr gefreut, lauf gequietscht und uns umarmt. Ich war so glücklich. Happy End!" (Friederike, 3. Klasse)